Stahlwerk in Eisenhüttenstadt bleibt eigenständig

Veröffentlicht in Wirtschaft

 

(Ergänzte Fassung, d. Red.) Das traditionsreiche Stahlwerk in Eisenhüttenstadt soll eigenständig bleiben, wie das Unternehmen ArcelorMittal heute nach einer Sitzung des Aufsichtsrates mitteilte. „Als Belegschaft haben wir geschlossen gezeigt, dass wir für unseren Standort kämpfen“, erklärte Holger Wachsmann, Betriebsratsvorsitzender ArcelorMittal Eisenhüttenstadt. Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag Brandenburg, Helmut Barthel, führt diese positive Entwicklung auch auf den Einsatz der Landesregierung für das Werk zurück.

Die Beschäftigten am Standort wurden noch am selben Tag, Freitag 5.4.2019, in einer Betriebsversammlung darüber informiert, dass damit auch die Mitbestimmung und die Zukunft des Standortes eine klare Perspektive haben.

 „Der Aufsichtsrat am Standort bleibt erhalten und somit die Möglichkeit, frühzeitig über Veränderungen informiert zu werden und Einfluss zu nehmen“, sagte Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Die Montanmitbestimmung ist in der Stahlindustrie wichtig für die Belegschaften, um demokratisch Einfluss zu nehmen auf Unternehmensentscheidungen. ArcelorMittal Eisenhüttenstadt behält einen eigenen Arbeitsdirektor als gleichberechtigtes Mitglied der Geschäftsführung.“

„Als Belegschaft haben wir geschlossen gezeigt, dass wir für unseren Standort kämpfen“, so Holger Wachsmann, Betriebsratsvorsitzender ArcelorMittal Eisenhüttenstadt. „Gemeinsam mit der IG Metall und Landes- sowie Bundespolitik haben wir erfolgreich für die Zukunft des Standorts und die Rechte der Beschäftigten gekämpft. Nun geht es darum, gemeinsam in der neuen Konzernstruktur konstruktiv nach vorne zu arbeiten.“

Nachdem im März 2019 bekannt wurde, dass der Konzern ArcelorMittal im Wege des Umbaus der Konzernstrukturen die gesellschaftsrechtliche Eigenständigkeit des Standorts Eisenhüttenstadt und damit die Mitbestimmung in Frage stellt, gab es massiven Widerstand von Betriebsrat und Beschäftigten gemeinsam mit der IG Metall. Es folgte eine außerordentliche Betriebsversammlung in Eisenhüttenstadt am 22. März. Die Botschaft: „ArcelorMittal Eisenhüttenstadt muss eigenständig bleiben!“.

An der Betriebsversammlung vor dem Werk im März 2019 nahmen auch der Ministerpräsident des Landes Brandenburg Dietmar Woidke, der Brandenburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach und der Bürgermeister der Stadt Eisenhüttenstadt, Frank Balzer, Landrat Rolf Lindemann, sowie weitere Landes- und Kommunalpolitiker teil.

„Die Entscheidung der Unternehmensleitung ist eine gute Nachricht für die Beschäftigten, ihre Familien und die Stadt. Das frühere Eisenhüttenkombinat Ost (EKO) bleibt ein wichtiger industrieller Anker für die Region Ostbrandenburg und ist auch für den Handel mit osteuropäischen Staaten von großer Bedeutung", so Barthel. Die Belegschaft und der Betriebsrat habe sich erfolgreich für ihr Werk eingesetzt – mit starker Unterstützung der Landesregierung.

Ministerpräsident Dietmar Woidke hatte nach Bekanntwerden der Konzernpläne für eine Fusion vor zwei Wochen eine außerordentliche Betriebsversammlung in Eisenhüttenstadt besucht und sich solidarisch mit den Beschäftigten gezeigt. Barthel weiter: "Der Einsatz und die Gespräche mit der Unternehmensleitung waren nicht vergeblich, wie die heutige Entscheidung zeigt. Hütte und das Stahlwerk haben damit wieder eine gute Perspektive, die wir nach Kräften unterstützen werden.

Bei ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt – einem integrierten Hüttenwerk - arbeiten rund 2.700 Beschäftigte.

 

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