Klimawandel und Energiewende: Bestandsaufnahme

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Wir haben gerade den zweitwärmsten Winter in Deutschland hinter uns. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht neue Zahlen zum Thema Wetter, Klima oder Energieverbrauch in den Medien auf den Tisch kommen. Wissenschaftler veröffentlichen neue Studien, die dann Experten auch selbst ernannte – je nach Weltanschauung, Auftraggeber oder politischer Couleur kommentieren oder verdammen.

Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat zum Thema Klimaschutz eine Broschüre (vollständig im Netz lesbar) herausgegeben, die sich an den Laien wendet. In klar verständlicher Sprache beleuchtet „Klima schützen, aber wie?“ alle Aspekte einer Energiewende. Zunächst aber der entscheidende Hinweis, wie Sie sich im Dschungel von Fakten und Fakes einigermaßen zurechtfinden. Der drohende Temperaturanstieg soll deutlich unter 2 °C gehalten werden und ist auf 1, 5 °C zu begrenzen. Wer hat`s beschlossen? Die Europäische Union! Gemeinsam

Erste Bestandsaufnahme

Bereits im Jahre 2000 beschloss die Bundesregierung unter dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder eine neue Energiepolitik. Danach hieß es: Wir werden uns langsam, aber sicher von Kohle, Öl und Gas verabschieden. Wir wollen in Deutschland keine Atomenergie mehr erzeugen. Und wir möchten insgesamt immer weniger Energie verbrauchen. Und das waren die Ziele der Energiewende zu Beginn der Jahrtausendwende:

  • Aus der Atomenergie aussteigen – Bis Ende 2022 sollten alle Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet sein.
  • Immer mehr erneuerbare Energie erzeugen – Bis 2020 sollten 18 Prozent unseres Gesamtverbrauchs aus erneuerbarer Energie stammen. Bis 2030 sollen es 30 Prozent sein, bis 2040 sollen es 45 Prozent sein und bis 2050 60 Prozent.
  • Immer mehr erneuerbare Energien für Strom einsetzen – Bis 2020 sollten 35 Prozent unseres Stroms aus erneuerbarer Energie stammen. Bis 2030 sollen es 65 Prozent sein, bis 2050 100 Prozent. So steht es im Klimaschutzgesetz.
  • Immer weniger Treibhausgase ausstoßen – Bis 2020 wollten wir 40 Prozent weniger Treibhausgase ausstoßen als im Jahr 1990. Bis 2040 sollten es 70 Prozent weniger sein. Bis 2050 sollten es mindestens 80 Prozent weniger sein.
  • Immer weniger Energie verbrauchen – Bis 2020 wollten wir 20 Prozent weniger Energie verbrauchen als im Jahr 1990. Bis 2050 sollen es 50 Prozent weniger sein.
  • Immer weniger Strom verbrauchen – Bis 2020 wollten wir zehn Prozent weniger Strom verbrauchen als im Jahr 2008. Bis 2050 sollen es 25 Prozent weniger sein.
  • Gebäude immer besser isolieren – Bis 2020 sollen alle Gebäude in Deutschland 20 Prozent weniger Wärme verbrauchen als früher. Bis 2050 sollen es 80 Prozent weniger sein.

Was wurde erreicht?

Die aktuelle Bundesregierung des Jahre 2020 hat mit den Sozialdemokraten das generationenübergreifende Vorhaben inzwischen fortgeschrieben und als Klimaschutzplan 2050 - Grundsätze und Ziele der Bundesregierung veröffentlicht. Das sind die Basiszahlen, die geben den Verbrauch der Wirtschaft in Millionen Tonnen CO2 zwischen 1990 und hochgerechnet bis zum Jahr 2030 an.

Bereich

1990*

2014*

2030*

2030**

Energiewirtschaft

466

358

175 – 183

- 62 – 61 %

Gebäude

209

119

70 – 72

- 67 – 66 %

Verkehr

163

160

95 – 98

- 42 – 40 %

Industrie

283

181

140 – 143

- 51 – 49 %

Landwirtschaft

88

72

58 – 61

- 34 – 31 %

Teilsumme

1209

890

538 – 557

- 56 – 54 %

Sonstige

39

12

5

- 87 %

Gesamtsumme

1248

902

543 – 562

- 56 – 55 %

Quelle: Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung

* (in Mio. Tonnen CO2-Äq.)

**(Minderung in % gegenüber 1990)

Immer noch Ziel: Klimaneutrales Europa bis 2050

Klimaleugner halten es für Wetterkapriolen oder einfach Fakes (Fälschungen). Aber ein Blick auf die aktuellen Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes zeigt. Es wird ungemütlich, wie der Aktuelle Klimaatlas zeigt. Oder der so genannte Klimastrichcode vom englischen Klimaforscher Ed Hawkins. „Warming Stripes“ – auf deutsch „Wärmestreifen“ – nennt er seine Grafiken. Damit codiert er keine Waren, sondern  stellt die  Wärmeentwicklung über einen sehr langen Zeitraum für die jeweilige Region dar. Und so sieht es für Deutschland seit dem Jahr 1881 bis 2017 (Bild oben) aus.

Am 28. November 2018 legte die Kommission ihre langfristige strategische Vision für eine wohlhabende, moderne, wettbewerbsfähige und klimaneutrale Wirtschaft bis zum Jahr 2050 vor. Sie zeigt auf, wie Europa auf dem Weg zur Klimaneutralität vorangehen kann. Realistische technologische Lösungen müssen, Bürgerinnen und Bürgern Eigenverantwortung übernehmen. Abgestimmte Maßnahmen in Schlüsselbereichen wie Industriepolitik, Finanzwesen oder Forschung sollen dafür sorgen, dass der Übergang sich sozial gerecht vollzieht. Das alles steht mit den Zielen des Übereinkommens von Paris im Einklang: der Temperaturanstieg ist deutlich unter 2 °C zu halten und alle Anstrengungen sind zu unternehmen, ihn auf 1, 5 °C zu begrenzen. Wo wir einmal wieder bei den Forderungen von Fridays for Future wären.

 

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