Stromversorgung: Batterien fürs Heim

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Der Haushalts- und Finanzausschuss des Brandenburger Landtags hat über den Doppelhaushalt 2019/20 beraten und Änderungsanträgen der Koalitionsfraktion zugestimmt. Ein Schwerpunkt: Die Einrichtung von kleinen Stromspeichern auch in Privathaushalten. Wichtig, vor allem fürs Land. Doch was haben „Otto Normalverbraucher“ und „Erika Mustermann“ im realen Leben von den Vorhaben?

Der für Energiepolitik zuständige SPD- Abgeordnete Ralf Holzschuher hatte erklärt:

"Wir setzen auf eine Fortführung und ergänzende Finanzierung des 1000- Speicher- Programms ab 2019. Das Programm zur Förderung privater Kleinspeicheranlagen läuft sehr erfolgreich, und die Nachfrage ist weiter hoch. Es soll Privatpersonen dabei unterstützen, den Eigenverbrauch von Solarstrom zu erhöhen und das Brandenburgische Stromnetz zu entlasten. Das Programm sieht im Jahr 2019 zusätzlich eine Finanzierung in Höhe von fünf Millionen Euro und im Jahr 2020 eine zusätzliche Fördersumme in Höhe von vier Millionen Euro vor. Im Wirtschaftsausschuss hat unser Änderungsantrag bereits eine breite Mehrheit gefunden."

Wie siehts aus mit dem Strom vom Dach?

Wer eine Photovoltaik- Anlage auf dem Dach hat, sollte künftig möglichst viel von seinem Sonnenstrom selbst verbrauchen. Bislang verkaufte ein Hausbesitzer seinen Solarstrom an sein Energieunternehmen und der Staat schoss zu. Damit wollte der Staat die Energie vom Dach attraktiv machen.

Inzwischen kosten Solaranlagen nur noch den Bruchteil dessen, was die Hersteller und Installateure vor zehn bis 15 Jahren verlangten. Bei den kleinen Photovoltaik- Anlagen für den Privathaushalt machen die Kosten pro Kilowattstunde (KWh) heute nur noch 9 bis 12 Cent aus. (Geben Sie einfach in ihren Browser ein: Photovoltaik speicher preise 2018)

Die Elektrizität vom Stromversorger kosten den (Privat)- Kunden mindestens das Doppelte, im Schnitt über 30 Cent pro KWh. Tendenz steigend. Es lohnt also nicht Strom, der nicht selbst genutzt wird, ins Netz zu geben und dann teuer wieder zurück zu kaufen.

Heute decken Hausbesitzer mit ihrer Solaranlage etwa 25 Prozent des Jahresbedarfs. Mit einem Batteriespeicher erhöht sich der Anteil auf mindestens 60 Prozent. Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch für einen 4- Personenhaushalt von 3500 KWh macht sich ein Kleinspeicher relativ schnell bezahlt. Seit Mitte 2017 sind Geräte im Handel, deren Anschaffung sich rechnen kann. Sie kosten etwa ab 3000,- Euro, es gibt sogar Komplettpakete – Solaranlage fürs Dach, Batterie, Wechselrichter und Managementsystem für knapp 10.000,- Euro.

Auf den Eigenverbrauch achten

Denn wichtig ist, dass ein Batteriespeicher zum tatsächlichen Strombedarf eines Haushalts passt und auf eine lange Lebensdauer ausgelegt ist. Die Rechnung gerät schnell durcheinander, wenn zum Beispiel ein Elektroauto angeschafft wird und mit günstigem Solarstrom fahren soll. Pro 100 Kilometer verbraucht ein mittleres E- Mobil etwa 14 KWh. Das macht bei einer durchschnittlichen Jahresleistung von 10.000 Kilometern rund 1.500 KWh. Die müssen auf den Durchschnittsverbrauch natürlich hinzugerechnet werden. Einige Stromanbieter offerieren inzwischen sogenannte E- Clouds. Der Häuslebesitzer verkauft seinen Strom nicht mehr, sondern lagert ihn gewissermaßen zwischen.

Ganz uneigennützig ist die virtuelle „Vorratshaltung“ von Strom durch die Lieferanten allerdings nicht. Sie können damit die Schwankungen im Stromnetz je nach Tagesbedarf besser ausgleichen, sparen damit Geld. Noch ist es Zukunftsmusik: Die kleinen Akkus in den Privathaushalten sollen als Puffer für das gesamte Elektrizitätsnetz herhalten. Das Prinzip: in den verbrauchsarmen Zeiten wie nachts, werden die kleinen Akkus gefüllt. Tagsüber, wenn der Strombedarf groß ist, greifen die Stromanbieter auf diese Reserven zurück. Dafür müsste an den Netzen allerdings noch einiges getan werden.

Hintergrund Sonnenstrom

Im Jahr 2017 deckte die Photovoltaik in Deutschland mit einer geschätzten Stromerzeugung von ca. 40 Terra Watt/Stunde (1000 Giga Watt) etwa 7,2 Prozent des Netto- Stromverbrauchs ab, das heisst Netzverluste nicht eingerechnet. Alle Erneuerbaren Energien (EE), also mit Windkraftanlagen und Stauseen kamen zusammen auf 39 Prozent.

Bezogen auf den Brutto- Stromverbrauch – also mit Netzverlusten - liegen die Anteile bei ca. 6,7 Prozent für Solarstrom und ca. 36 Prozent für alle Energie-Erzeuger.

An sonnigen Werktagen kann der Strom vom Dach oder der Wiese zeitweise bis zu 45 Prozent, an Sonn- und Feiertagen bis zu 60 Prozent des jeweils momentanen Stromverbrauchs abdecken. Ende 2017 waren in Deutschland PV- Module mit einer Nennleistung von 43 Giga Watt (GW) (1000 Mega Watt) installiert, verteilt auf über 1,6 Mio. Anlagen.

 

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