Wasser mehrmals verwenden

Veröffentlicht in Umwelt

 

Brandenburg hat in den letzten Monaten mit einer anhaltenden Dürre zu kämpfen. Flüsse führen kaum Wasser, Seen und Bachläufe drohen auszutrocknen. Die Land- und Forstwirtschaft beklagen zunehmende Ernteaus-fälle und zahlreiche Waldbrände. Das jahrelange Ausbleiben von notwen-digen Niederschlägen und die hohe Wasserverdunstung bei einer Zunahme von Hitzerekorden hat die vorhandenen Wasserressourcen geschmälert und die Grundwasserneubildung stark beeinträchtigt.

Seit Beginn der 1980er Jahre sind in großen Teilen Brandenburgs sinkende Grund- und Gewässerspiegel zu beobachten. Eine Situation, in der zu befürchten ist, dass sich mit einem Fortschreiten der globalen Klimaerwärmung die Auswir-kungen auf Biodiversität und Gewässer weiter zuspitzen. Die Aufbereitung von Brauch- und Abwasser in Klärwerken stellt zunehmend eine ernstzu-nehmende Alternative und gewichtige Möglichkeit zur Grundwasserneu-bildung und gegen Wasserverknappung dar.

Nach dem Informationsbesuch des Klärwerkes in Waßmannsdorf erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und umweltpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Brandenburg Wolfgang Roick: „Vor allem die höhere Verdunstung und ein verändertes Niederschlagsre-gime beeinflussen unseren Wasserhaushalt in Brandenburg enorm. Umso wichtiger ist es, dass wir heute Anpassungsstrategien für die effiziente Abmilderung der Folgen des Klimawandels und gegen Wasserverknappung entwickeln. Im Focus müssen vor allem Maßnahmen für die Landwirt-schaft, den Landschaftswasserhaushalt, Waldumbau und die Moorrevitali-sierung stehen. Gerade bei der Bewältigung der wasserwirtschaftlichen Herausforderungen bedarf es deshalb eines abgestimmten Gesamtkonzep-tes Wasser. Die Verbesserung des natürlichen Rückhaltevermögens in der Landschaft, die Anwendung bzw. Schaffung von Möglichkeiten einer wechselseitigen Wasserregulierung oder die verstärkte Nutzung von Brauch- und Niederschlagswasser sind nur einige Maßnahmen, die in den Mittelpunkt unseres politischen Handelns gerückt werden müssen.“

Der agrarpolitische Sprecher der Fraktion, Johannes Funke, fügt hinzu: „Wasser ist die Grundlage für alles, was wachsen und gedeihen soll. Wegen der klimatischen Veränderungen gehe ich davon aus, dass die Landwirt-schaft und der Gartenbau künftig mehr auf Bewässerungsmöglichkeiten angewiesen sein werden. Das vergleichsweise geringere Wasserhaltever-mögen vieler Böden im Land Brandenburg verstärkt den Bedarf noch einmal. Das wiederum kann nur gelingen, wenn ausreichende Mengen an Wasser in der Fläche gehalten werden können, die letztlich zur Grundwas-serbildung dienen."

Hintergrund

Der Besuch des Abwasserwerkes in Waßmannsdorf hat den beiden Abgeordneten gezeigt, dass hochgradig gereinigtes Abwasser einen überaus wichtigen Beitrag zum gesamten Wasserhaushalt in der freien Fläche aber auch im Siedlungsraum beitragen kann. Deutlich wurde, dass es durch Forschung und Entwicklung gelingen muss, noch mehr Substanzen zu reinigen oder zurück zu gewinnen.

Problematisch sind derzeit eine Reihe von Medikamentenrückständen. Besondere Bedeutung erlangt die Rückge-winnung von Phosphor zur weiteren Verwendung als Düngemittel in der Landwirtschaft, da die fossilen Vorkommen absehbar zu Ende gehen. Beim Besuch in Waßmannsdorf wurde dargelegt, dass die konkreten Planungen zur Phophorgewinnung vor Ort schon weit vorangeschritten sind.

 

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