Neuenhagen: Lauf gegen Rassismus und für Toleranz

Veröffentlicht in Jugend

 

Zum elften Mal laufen die Schüler des Neuenhagener Einstein-Gymnasiums gegen Rassismus und für Toleranz. Ein Tradition, die in den Tagen von Populisten mit ihrer niederträchtig ätzenden Polemik gegen alles was anders scheint, notwendiger denn je ist.

Klar, dass der Landtagsabgeordnete Jörg Vogelsänger seine Sportschuhe anzieht und die Runde am Sonnabend, 26. Mai mitläuft: „Es hat keinen Sinn, die Augen zu schließen und abzuwarten, dass bei einigen der Verstand wieder einsetzt!“

So bitter es klingt: Rassismus hat es immer gegeben! Ob es nun die andere Hautfarbe ist, die andere Kultur oder Lebensweise. Gastfreundschaft und Toleranz sind geschichtlich gesehen junge kulturelle Errungenschaften. Menschen, die aus der Fremde kommen und freundlich willkommen geheißen werden, darum ranken sich viele bunte Sagen und Geschichten in den Erinnerungen der Völker.

Unser Alltag sieht dagegen deutlich grauer und auch widerwärtiger aus! Einige Beispiele aus der Region.

Tatort Regio Frankfurt-Berlin: Zwei junge Frauen fordern eine Dame mittleren Alters auf, sich zu Ihnen zu setzen. Dann müsse sie nicht dort neben dem sitzen. Gemeint ist ein jüngerer Afrikaner, gut gekleidet sehr gepflegt. Ganz der Gegensatz zu den beiden Frauen. „Ich sitze hier schon ganz richtig“, antwortet die Dame. Die beiden piesacken, duzen den Afrikaner wiederholt. „Sie dürfen ruhig Herr Doktor zu mir sagen“, bemerkt dieser schließlich. Schließlich habe ich an der Viadrina in Frankfurt promoviert. Ruhe im Abteil.

Tatort Schule Berlin: Hunderte Schüler rennen schreiend im Westen der Stadt durch ihren Kiez. „Niemand ist illegal!“. Sie tragen T-Shirts mit der selben Aufschrift. Ihr Auftritt ist Protest einiger neuer Eltern ihrer Schule. Diese forderten, dass künftig nur noch weiße, deutsche Kinder an der Bildungseinrichtung aufgenommen werden.

Tatort Unterricht: „Was hast Du eigentlich zum Zerfall unseres Staates und unserer Werte zu sagen?“ Frage an eine Schülerin, farbig. Ihren Hinweis, sie sei schließlich Deutsche, beantwortet er: „Das bist Du nicht!“

Tatort Kneipengespräch: Diese Schleiereulen – gemeint sind verschleierte Muslima – hätten bei uns nichts zu suchen…

Es lässt sich endlos fortsetzen, was als Alltagsrassismus auf die Nerven geht. Nichts gegen flapsige Bemerkungen oder Ironie. Unsere Gespräche leben von Übertreibungen, Schnörkeln und Ausschmückungen. Es geht auch nicht darum, unsere Sprache von allen diskriminierenden und rassistischen Formulierungen zu säubern. Das ist Zensur von der Gegenseite!

Es gibt aber ein ganz einfaches Mittel, um zu überprüfen, ob man/frau sich korrekt verhält:

Bitte Leute, schaut zuerst einmal in den Spiegel, ehe ihr euch über andere auslasst und euch über deren Aussehen oder Verhalten mokiert.

Ein junger Syrer – wieder im Regio – brachte es auf den Punkt. Auf die Frage, ob er gerne eine deutsche Freundin hätte, entgegnete der hübsche Kerl nur kurz in breitem Berliner Dialekt: „Äh Alter, haste Dir mal anjekiekt, wie die hier aussehen?“ Auch das wird man ja wohl noch mal sagen dürfen!

 

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