Sorge um Stahlstandort Eisenhüttenstadt

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Flachstahlwerk von Hütte in Gefahr? Foto: Bernd Geller

Eisenhüttenstadt sorgt sich um sein Stahlwerk. ArcelorMittal hat für seine Werke einschneidende Umstrukturierungen angesagt. Solche Formulierungen lassen häufig nichts Gutes ahnen. Für Freitag , 22. März 2019, ist ab 8:30 Uhr eine Außerordentliche Betriebsversammlung angesagt. Ministerpräsident Dietmar Woidke hat seine Teilnahme zugesagt.

Nachdem der Konzern kurzfristig eine Umstrukturierung im Flachstahlsektor umsetzt, bangt Eisenhüttenstadts Bürgermeister Frank Balzer um die Zukunft als integriertes Hüttenwerk. Mit den jetzigen Plänen jedoch würde Eisenhüttenstadt als Stahlstandort enorm an Bedeutung einbüßen, langfristig zu den Verlierern zählen und ein letzter „Leuchtturm“ in Brandenburg und Ostdeutschland verschwinden, betont Bürgermeister Frank Balzer.

Landtagskandidatin fordert Solidarität

Die SPD-Landtagskandidatin Christiane Barcikowski, die im Wahlkreis 29 (Oder Spree II) und damit auch in Eisenhüttenstadt antritt: „Der Standort Eisenhüttenstadt muss zukunftssicher und eigenständig bleiben!“ Brandenburg sei ein Industriestandort und deshalb gelte: „Die Region braucht das Stahlwerk. Und jetzt braucht das Stahlwerk die Region!“

Standort als Ganzes erhalten

Nach der Bildung einer ArcelorMittal Deutschland GmbH unter Federführung von ArcelorMittal Bremen soll ArcelorMittal Eisenhüttenstadt von der Hansestadt an der Nordsee geführt werden. Signale gibt es aus Sicht des Bürgermeisters bereits seit dem Jahr 2017. Im Rahmen eines „Transformationsprozesses“ waren die Einkaufsaktivitäten schon AM Bremen zugeordnet und andere Verwaltungsbereiche zentralisiert worden.

Die Organisation der Flachstahlsparte würde nicht mehr nach europäischen Regionen organisiert sondern auf Länderebene, heisst es jetzt aus dem Unternehmen. In Deutschland wird diese Stahlsorte sowohl in Bremen also auch in Eisenhüttenstadt produziert. Befürchtet werden langsfristige Nachteile für den Brandenburger Standort.

Arbeitet mit guten Zahlen

„Ich fürchte, dass dann unser integrierter Standort zur Disposition steht“, sagt Bürgermeister Frank Balzer, jahrelang selbst an führender Position im Betriebsrat und Aufsichtsrat von ArcelorMittal Eisenhüttenstadt GmbH. Das Stahlwerk habe jahrelang gute Gewinne trotz geringer Investitionstätigkeiten erzielt, sei effizienter aufgestellt als das Stahlwerk in Bremen, und die Auslastung in den Verarbeitungsstufen ist sehr gut.

„Das Werk hier bietet kurze Wege zu den Kunden und kann aufgrund einer gut gerüsteten Flüssiglinie schnell und flexibel auf Kundenwünsche reagieren. Eine gemeinsame GmbH unter dem Dach einer Deutschland GmbH berge zahlreiche Risiken, wenn Entscheidungsträger und -prozesse nicht mehr vor Ort sind.“

Neue Technologien immer willkommen

Langfristig müsse sich auch ein Stahlwerk wie Eisenhüttenstadt den Herausforderungen einer globalen Stahlproduktion stellen, so Balzer. Man würde sich zukunftsweisenden Technologien auf keinem Fall verschließen. Eisenhüttenstadt biete hierfür grundsolide und gewachsene Strukturen und beste Voraussetzungen als ein Top-Standort.

 

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