Kliniken der Kommunen: Steht Fusion bevor?

Veröffentlicht in Kommunalpolitik

 

Im Landkreis Oder-Spree gibt es zwei Krankenhäuser in kommunaler Trägerschaft. Die Häuser in Beeskow und Eisenhüttenstadt gehören nicht zu den großen Klinikkonzernen, wie die Einrichtungen in Bad Saarow oder Frankfurt/Oder. Sie werden finanziert vom Landkreis bzw. der Stadt Eisenhüttenstadt. Beide Krankenhäuser müssen jetzt enger zusammenrücken. Ein Bericht von Frank Steffen.

Gesundheitswesen im Wettbewerb

Es herrscht ein harter Wettbewerb im Gesundheitswesen: Kommunale Krankenhäuser müssen wie alle Betriebe wirtschaftlich geführt werden, aber nicht unbedingt Gewinne für Anteilseigner oder Gesellschafter erwirtschaften. Die privaten Kliniken haben dagegen Vorteile durch ihre Größe, z.B. beim beim Einkauf.

Gutes Wirtschaften hat Grenzen

Die Corona-Pandemie hat die Patientenzahlen sinken lassen. Operationen werden auch heute noch verschoben. Betten müssen für Infizierte frei gehalten werden.

Im Osten Brandenburgs sinkt die Zahl der Bewohner im Gegensatz zum Berliner Speckgürtel immer noch. Das sind nur zwei Faktoren, die Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung der kommunalen Krankenhäuser in der Region haben.

Enger kooperieren

Landrat Rolf Lindemann (Oder Spree) und Bürgermeister Frank Balzer (beide SPD) haben sich deshalb entschlossen, die Zusammenarbeit der Krankenhäuser an Oder und Spree weiter voranzubringen. Bisher geschah das nur in Einzelfällen.

Zum Beispiel gibt es eine psychiatrische Tagesklinik in Beeskow, die aus Eisenhüttenstadt betrieben werden soll. Eine geriatrische Abteilung wird bald folgen. Das wird in Zukunft nicht ausreichen.

Am Ende eine Fusion?

Eine Studie sieht deshalb eine engere Kooperation bis hin zur Fusion beider Krankenhäuser vor. Was heißt das für die Patienten? Erst einmal ändert sich nichts. Ziel ist weiterhin eine ortsnahe und qualitativ hochwertige Betreuung der Patienten. Die ärztlichen Leiter und Chefärzte werden prüfen, welche Behandlungen und Operationen an den Standorten gemeinsam durchgeführt werden.

Bleibt die große Frage: Wie kann man in den kaufmännischen und technischen Bereichen zusammenarbeiten?

Das Thema muss auf den Tisch

Der Vorsitzende der SPD Oder-Spree und Bürgermeister von Beeskow, Frank Steffen, unterstützt diese Vorgehensweise. "An einer noch engeren Zusammenarbeit führt wohl kein Weg vorbei. Dabei muss es aber Prämisse bleiben, dass eine sehr gute stationäre Grundversorgung mit ergänzenden Facharzt-Angeboten auch im ländlich geprägten Bereich unseres Landkreises erhalten bleibt bzw. verstärkt wird.“ sagt Steffen, der im nächsten Jahr als Landrat kandidiert. Da dürfe auch das Thema Ambulante Behandlung in den Kliniken kein Tabuthema sein.

Kliniken in der Region seien unbedingt notwendig: Steffen lobt hier das Engagement der Krankenhausärzte bei der Impfkampagne des Landkreises während der Pandemie. Über 60.000 Dosen wurden in den Impfzentren des Landkreise verabreicht.

Im Mittelpunkt steht der Patient

Eng verbunden mit der Zukunft der Krankenhäuser ist auch die Zahl der Facharztpraxen in einer Stadt. Steffen: „In Beeskow haben sich mehrere Fachärzte gerade wegen der Nähe zu einem Krankenhaus angesiedelt. Dies darf durch eine mögliche Fusion der Krankenhäuser nicht gefährdet werden“.

Die Zukunft der Krankenhäuser in Beeskow und Eisenhüttenstadt rücke rechtzeitig ins Blickfeld der Kommunalpolitik. Steffen: „Die Interessen der Patienten müssen immer im Mittelpunkt stehen. Auf wirtschaftlich sicheren Beinen stehende Krankenhäuser, vielleicht unter einem gemeinsamen Dach, sind dafür die beste Voraussetzung.“

 

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