Corona: Systemrelevante Branchen und Niedriglöhne

Veröffentlicht in Wirtschaft

 

Mathias Papendieck und seine Kollegin Cindy Neumann sind zufrieden über die erreichte Einigung

Mathias Papendieck freute sich mit seinen 175 Kolleginnen und Kollegen der Konsumgenossenschaft Königs Wusterhausen e.G. - sechs Edeka-Märkte in der Region - über die zweite Corona-Prämie, die ihnen im Dezember ausgezahlt wurde. Geschäftsführung und Betriebsrat hatten sich darauf geeinigt, dass alle Vollzeitangestellten jeweils 600 Euro erhalten.

Der Einzelhandel Lebensmittel meldete im Jahr  2020 in zwar sehr gute Umsätze; es war aber beileibe kein einfaches Jahr. Bis heute gilt es, die strikten Corona-Auflagen zu erfüllen und gleichzeitig der anhaltend hohen Nachfrage der Kunden gerecht zu werden.

„Meine Kolleginnen und Kollegen haben an einem Strang gezogen und konnten die Herausforderungen meistern“, so der IT-Fachmann und ehrenamtliche Betriebsratsvorsitzende Papendieck: „Wir hätten es als gerecht empfunden, den vollen Betrag der gesetzlich möglichen Corona-Prämie im Umfang von 1500€ zu erhalten. Doch die Branche ist rau, und wir wissen, dass andere Ketten und Geschäfte teilweise noch erheblich weniger zahlen“.

Zulagen und Rechte sowie andere Forderungen für die Belegschaften auszuhandeln, das schwierig es angesichts der rechtlich unterschiedlichen Firmenkonstrukte in der Branche ist.

„Es muss in Zukunft möglich sein, dass bei rechtlich getrennten, aber im Prinzip zusammenhängenden Firmen eine gemeinsame Vertretung der Belegschaft durch einen Gesamt-Betriebsrat gebildet werden kann“, so Papendieck, der in der Region (Wahlkreis 63) sich im Herbst um einen Sitz im Bundestag für die SPD bewirbt.

Gesamtbetriebsräte hätten eine deutlich stärkere Verhandlungsposition. Zudem müsse gewährleistet sein, dass ein Tarifvertrag erstreitbar ist, der dann für alle faktisch zusammenhängenden Firmen Gültigkeit besitzt (z.B. bei Franchise-, Rahmenvertrags- oder ähnlichen Firmenkonstrukten). Die aktuelle Situation führe sonst zu einem Niedriglohn-Wettbewerb, der nicht nur den Beschäftigten, sondern auch solchen Firmen schadet, die nach Tarif zahlen.

„Die derzeitige Krise hat uns noch einmal vor Augen geführt, dass gerade in vielen systemrelevanten Branchen niedrigste Löhne gezahlt werden“, so Papendieck. „Ich werde mich dafür einsetzen, dass auch nach Ende der Corona-Pandemie das Thema faire Bezahlung im Fokus bleibt und es zukünftig zu spürbaren Lohnerhöhungen in systemrelevanten Berufen kommt.

 

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